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Kolumbien Reisen

Tag 10: An die Pazifikküste

Ein entspanntes Frühstück, und um 11:30 Uhr kam unser Fahrer für die kurze Tour zum Lokalflughafen Aeropuerto Olaya Herrera. Nach dem Check-in mit Wiegen von Gepäck und Passagieren ging es auch bald ans Einsteigen in das kleine Fliegerle aus chinesischer Produktion. Eine sehr direkte Art zu Fliegen, deutlich anders als in einem Airbus.

Nach 45 Minuten landeten wir schon in Nuqui, wo uns Catalina, unsere Dolmetscherin für die kommenden Tage, und Posso, der Chef der Ecolodge El Cantil, bereits erwarteten. Nach Erledigung der Formalitäten in Höhe von 8.000 Pesos pro Person ging es zum Anleger und dann eine weitere Dreiviertelstunde per Boot zur Lodge.

Dort angekommen bekamen wir eine Einweisung in die Abläufe, und dann einen späten Lunch. Anschließend machten wir mit Djin und Catalina eine kurze Wanderung zu den Cascades del Amor, Wasserfall der Liebe. Zurück an der Lodge konnten wir nur kurz entspannen, denn schon gab es Abendessen, das wir am Tisch mit einem Zahnarztehepaar aus Aachen und ihrem kolumbianischen Guide einnahmen. Es wurde ein angeregter Abend mit lustigen Gesprächen, nach dem wir zum Sound des Dschungels und dem Rauschen des Meeres in den Schlaf sanken.

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Tag 9: Piedra del Peñol und Guatapé

In unserem Programm stand Start 8 Uhr, in ihrem 9 Uhr – so gab es erst etwas Verwirrung, aber schließlich starteten wir mit Luise, einer Deutschen, die seit 7 Jahren in Medellín lebt, unsere Tagestour. Über viele, viele Kurven (und ein kurzes Stück Gerade auf der Autobahn nach Bogotá) fuhren wir zuerst zum Piedra de Peñol (oder El Peñon de Guatapé, je nachdem, in welcher Ortschaft man ist), einem 200 m hohen Granitmonolithen. Nach steilem Aufstieg über 659 Stufen hat man einen tollen Ausblick auf die Umgebung mit dem Stausee Embalse Guatapé, dessen Kraftwerk für 20% der kolumbianischen Stromversorgung verantwortlich ist.

Weiter ging es nach Guatapé, el Pueblo de Zócalos. Die Zócalos sind freskenartige Verzierungen an der unteren Hälfte der traditionellen Häuser, welche Menschen, Tieren und eigentlich alles mögliche zeigen. Nach einem Rundgang durch das Dorf inklusive Erwerb eines Aguadeño (oder auch Sombrero Paisa) gab es Mittagessen – Bandeja Paisa für mich, ein sehr kräftiges, traditionelles Essen der Landbevölkerung.

Derart gestärkt machten wir eine Bootstour auf dem See. Vorbei an La Cruz, das den Standort der Kirche im versunkenen Ort Peñol markiert, und an den Häusern von Pablo Escobar, James Rodriguez (Fußballer) und „El Mexicano“, einem Arbeitskollegen von Escobar, fuhren wir zum ehemaligen Haus von Don Demetrio Galeano Jácome. Er war der Arzt des Dorfes, und sein Haus ist heute ein Museum zur Geschichte des Ortes, der sich nicht kampflos seinem Schicksal ergab, in den Fluten des Stausees versinken zu müssen.

Zurück in Medellín entspannten wir im herrlichen Garten unseres Hotels und bereiteten uns auf den morgen bevorstehenden Trip an den Pazifik vor.

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Tag 8: Stadtrundgang Medellín

Um 9 Uhr stand Anyela auf der Matte, um mit uns einen Stadtrundgang durch Medellín zu machen. Mit Chauffeur ging es zum Centro Administrativa La Alpujarra, wo in zwei massiven Betonklötzen die Stadt- und die Provinzverwaltung sitzen. Geschmückt wird das Ganze vom Monumento de la Raza von Rodrigo Arenas Betancur, das die Geschichte von Antioquia erzählt.

Am ehemaligen Bahnhof vorbei liefen wir durch die Straßen, vorbei am ältesten Laden und an der Ermita de la Veracruz, einer im Kolonialstil erbauten Kirche, zur Plaza Botero, auf der 23 Skulpturen des in Medellín geborenen Künstlers ausgestellt sind. Noch ein kurzer Abstecher zur Basílica de La Candelaria, der bedeutendsten Kirche der Stadt aus den 1770er Jahren, und dann ging es per Auto weiter zur Comuna 13.

Unter der „Herrschaft“ von Pablo Escobar war dieser Stadtteil die gefährlichste Gegend von ganz Kolumbien. Nach seinem Tod 1993 wandelte sich das Viertel, was auch durch eine recht simple Maßnahme befördert wurde: Einige Rolltreppen helfen den Bewohnern, den steilen Hang hinab zur Arbeit und zurück nach Haus zu kommen. Wichtig war vor allem das Symbol, dass der Staat zeigte, dass er sich um die Armen kümmerte.

Auch die Metrocables, Seilbahnlinien als Verbindung in die unorganisiert gewachsenen Vorstädte, sind ein solches Doppel: effektives Verkehrsmittel und Symbol des sozialen Anschlusses. Wir drehten eine Runde mit der Metrocable von San Javier nach La Aurora und zurück; von oben hat man einen interessanten Einblick in das Chaos der Häuser und Straßen in den wild gewachsenen Arbeitervierteln, und auch auf die Holzhütten der Neuankömmlinge.

Mit dem Auto ging es dann hoch auf den Cerro Nutibara, einen 80m hohen grünbewachsenen Hügel. Dort verabschiedeten wir uns von Anyela und unserem Chauffeur, und legten eine Pause in der Pueblito Paisa ein. Dies ist die kitschige Miniaturausgabe einer typischen Gemeinde der Provinz Antioquia. Anschließend besuchten wir noch das ebenfalls auf dem Hügel gelegene Museo de la Ciudad, das die Geschichte Medellíns anhand von zahlreichen Fotos und einem Stadtmodell nachzeichnet.

Mit dem Taxi ging es dann ins Hotel zurück und einem geruhsamen Rest des Tages entgegen.

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Tag 7: Vom Amazonas nach Medellín

Nach dem Frühstück gingen wir hinunter zum Anleger, wo unser Bootsmann schon auf uns wartete; Dariu kam auch kurz danach. Knappe zwei Stunden auf dem Amazonas lagen vor uns, zurück nach Leticia.

Dort angekommen, erwartete uns schon Abraham, inzwischen unser Stamm-Taxista in Leticia. Er kurvte uns durch das quirlige Leticia zur Grenze mit Brasilien. Diese Grenze ist optisch nicht-existent, sie ist nur durch einen Grenzstein und zwei Fahnen gekennzeichnet – und zwei Grenzstationen, in denen gelangweilte Beamte den Tag verschlafen.

Auf der anderen Seite heißt der Ort Tabatinga; er ist deutlich größer als das kolumbianische Leticia, aber auch deutlich ärmer. Vorbei an zahlreichen Schuh- und Bekleidungsläden fuhren wir zum Marktplatz am Bootsanleger und schauten uns dort das geschäftige Treiben an. Viele Boote fuhren zur peruanischen Flussseite oder kamen von dort, und jede Menge Motorräder kurvten durch die Gegend. Einen weiteren Stop legten wir etwas außerhalb der Stadt ein, an einem Punkt, von dem man einen schönen Blick auf den Amazonas im Dreiländereck Kolumbien, Brasilien, Peru hatte.

Anschließend brachte Abraham uns zum Flughafen in Leticia, wo wir uns von ihm und natürlich von Dariu verabschiedeten. Dem Online-Check-in sei Dank, konnten wir an der langen Schlange vorbei und unser Gepäck aufgeben. Dort trafen wir dann auch Andrew wieder, den Kanadier. Zusammen schlugen wir die Zeit bis zum Anflug tot.

Von Leticia ging es nach Bogotá, dann nach kurzem Aufenthalt weiter nach Medellín. Dort angekommen erwartete uns auch schon der Fahrer, der aber nicht viel Ahnung von Autofahren hatte und auch nicht wirklich wusste, wohin er uns bringen sollte. Mithilfe von Google Maps fanden wir schließlich unser wirklich sehr nettes Hotel mit seinem wunderschönen Garten. In einem schicken Laden in Laufnähe aßen wir noch einen Salat und eine Pizza; anschließend noch ein Glas Wein auf der Hotelterrasse, und dann reichte es auch für heute.

Alfredo Vásquez Cobo International Airport

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Tag 6: Den Amazonas hinauf nach Puerto Nariño

Nach dem kräftigen Frühstück ging es mit dem Wassertaxi von der Reserva Marasha durch einen abenteuerlichen Kanal zum Anleger, und von dort mit einem Speedboat den Amazonas hinauf. Bereits kurz nach der Abfahrt sahen wir ein paar graue Amazonas-Delphine.

Erster Stop war La Isla de los Micos. Süße kleine kuschelige Affen klettern auf alles und auf jedem herum, pinkeln und kacken aber gern auch mal. Man versteht dann, warum die Betreuer in Gummijacken herumlaufen…

Weiter ging es zur Comunidad de Macedonia, einem indigenen Dorf. Leider eine komplette Touriveranstaltung mit Tanzvorführung und Souvenirverkauf, die man gern auslassen kann.

Deutlich interessanter war das Centro interpretativo Natutama, in welchem die Bemühungen um den erfolgreichen Schutz der Manatees und der Amazonas-Delphine gezeigt werden. Hier bekam Heinz von Dariu, unserem Guide, eine traditionelle Willkommens-Bemalung seines Volkes verpasst, so dass wir in Puerto Nariño keine Probleme beim „Einreisen“ bekommen sollten.

In Puerto Nariño, einem autofreien, sehr auf nachhaltigen Tourismus ausgerichteten Ort, gingen wir zu unserer Unterkunft, wo es auch den Lunch gab. Wieder dabei waren der Kanadier Andrew und seine Begleiterin, die wir auch unterwegs schon mehrfach getroffen hatten.

Am Nachmittag fuhren wir dann noch einmal mit dem Boot hinaus, um Amazonas-Delphine zu beobachten. Allzuviel Glück hatten wir nicht, aber auch so war es eine entspannte Bootstour.

Nach dem Dinner machten wir noch eine Runde durch das Dorf, auch auf der letztlich erfolglosen Suche nach ein bisschen Internet. Egal, ist man halt offline, und trinkt stattdessen ein, zwei Poker – ein sehr beliebtes Bier in Kolumbien.