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Tierra del Fuego

Nachdem ich heute morgen noch einmal durch Punta Arenas gelaufen bin, muss ich sagen, dass es wirklich ein schönes Städtchen ist; dies wohl nicht zuletzt, da es eines der wenigen in Patagonien mit einer echten Geschichte und auch alten Gebäuden ist.

Weiter ging es Richtung Tierra del Fuego, Feuerland! Zuerst zurück nach Norden nach Gobernador Philippi (eine Straßenkreuzung mit zwei Häusern), dort nach Osten, mit der Fähre über die Magellanstraße, weiter nach Süden – wieder mal Schotterpiste… Die letzten Pesos Chilenos für zwei Tee in der Hostería La Frontera im Grenzort San Sebastián investiert, und solchermaßen gerüstet entspannt über die Grenze zurück nach Argentinien. Und da hat’s sogar Asphalt!

Unsere Hostería in Río Grande fanden wir erst nach einigen Anläufen – was einen eine leicht falsche Wegbeschreibung doch verwirren kann, aber dank GPS lässt sich auch das lösen. Der Ort ist ziemlich hässlich, aber er rühmt sich ja auch nicht, eine Touristenattraktion zu sein. Immerhin gibt es einen gut sortierten Supermarkt.

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Punta Arenas

Wer das Spiel Weltreise kennt, der kennt auch Punta Arenas. Ein Ort, zu dem nur eine Straße führt, und wo man nicht hinfährt, wenn man nicht hin muss. Und so ist es auch: der Ort ist zwar nett, das Zentrum hat Charme, aber – nun ja.

In der Nacht hatte es geregnet, der Morgen war wolkenverhangen – wir haben es gestern wirklich gut getroffen mit unserer Wandertour. Heute also nach Punta Arenas, die südlichste Kontinentalstadt der Welt. Tank- und Kaffeestop in Puerto Natales, einem Ort mit schlimmerem Einbahnstraßen-Chaos als Hamburg-Eppendorf. Weiter viele Kilometer durch viel Landschaft auf der Ruta del Fin del Mundo. In Punta Arenas dann die Suche nach unserem Hotel, irgendwie hatten wir keine Anfahrtsbeschreibung bekommen – was uns natürlich erst vor Ort auffiel. Wie es der Zufall wollte, fragten wir bei einer Tankstelle nach, die nur 100m vom Hotel entfernt lag. :)

Dann ein Ausflug in die Zona Franca, eine Ansammlung von Geschäften, in denen man zollfrei einkaufen kann. Das hätten wir uns jedoch sparen können: Viel Plunder und Billig-Kram, und die wenigen bekannten Marken nicht wirklich billiger als in Deutschland. Und das alles in Trash-Ambiente… Anschließend ein wenig Sightseeing, ein Cortado in einem netten kleinen Café an der Strandpromenade, und Abendessen in dem ebenfalls netten Restaurant La Marmita, das wir in unserem Reiseführer gefunden hatten.

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Wandertag: Mirador Las Torres

Für heute hatten wir uns die Wanderung schlechthin im Parque Nacional Torres del Paine vorgenommen: Den Aufstieg zum Mirador Las Torres. Da das Wetter am Nachmittag schlechter werden sollte, wanderten wir bereits zu für uns nachtschlafender Zeit (8:30 Uhr) los. Knapp 9 Kilometer lagen vor uns, mit einem Höhenunterschied von gut 750 m – davon 300 m auf dem letzten Kilometer.

Es war ein anstrengender Aufstieg, durch Wiesen, Wald und Felsen, aber es hat sich gelohnt. Der Mirador hat eine fast magische Ausstrahlung, der See unter den Gipfeln, nur Fels, Eis und Wasser. Wir kamen gerade rechtzeitig, um die Szenerie noch bei Sonnenschein zu erleben. Bald zog es sich zu, und Wind kam auf, so dass wir uns auf den Rückweg machten.

Im Refugio Chileno wärmten wir uns bei Tee und coolen Reggae- und Lounge-Sounds auf, bevor es dann zurück ins Tal und unter die heiße Dusche ging. Bilanz: 16,5 km Weg, 1.250 Höhenmeter insgesamt, 7 Stunden Wanderung, davon 5,5 Wegstrecke. Passt.

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Torres del Paine – Salto Grande

Der Wetterbericht für heute war nicht allzu toll, so dass wir nur eine kürzere Tour eingeplant hatten. Also auf zum Salto Grande, dem „Großen Wasserfall“. So wirklich groß war er nicht… Wir liefen noch weiter zu einem 2 km entfernten Aussichtspunkt. Nicht die einfachste Wanderung, wenn einen der Wind ständig irgendwohin drückt, wo man gar nicht hin will, und die Beine durcheinander haut.

Die Aussicht am Mirador ist bestimmt noch besser, wenn das Wetter so richtig prächtig ist, aber auch so schon nett. Immerhin war es hinter der Hügelkuppe etwas windgeschützt, so dass wir auf einer improvisierten Bank pausieren konnten. Der Rückweg wurde durch aufkommenden Regen garniert, der durch den starken Wind eher Hagel ähnelte. Da waren wir doch froh, als wir wieder am Auto ankamen.

Den Rest des Tages haben wir im kuschelig-warmen (man könnte es auch „überheizt“ nennen) Hotel verbracht, und uns u.a. mental auf die für morgen geplante Großwanderung vorbereitet. Und ein Bier getrunken – oder waren es zwei?

 

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¡Vamos a Chile!

Sonntag Morgen in der Pampa – kein Internet, kein Euro-Diesel, 350 km Fahrt vor uns. Also auf, zurück auf die Ruta Cuarenta, das letzte Mal. Immer Richtung Süden, irgendwann rechts ab auf eine unscheinbare Schotterpiste (was sonst) – und plötzlich ist sie da, die Grenze nach Chile. Hätten sie nicht eine Kette über die Straße gespannt, man hätte es nicht so richtig ernst genommen.

Ein paar Formulare, ein paar Stempel, und weiter geht’s. Die Grenzstation auf chilenischer Seite macht optisch mehr her, erfordert aber auch mehr Formulare und eine (kurze) Prüfung des Gepäcks – man darf keine frischen Früchte oder Fleisch einführen.Unsere Kekse und Weine waren OK. Puh.

Dann weiter Richtung Parque Nacional Torres del Paine, nach Aussage verschiedener Quellen einer der schönsten Nationalparks der Welt. Laut Wikipedia bedeutet Torres del Paine „Türme des blauen Himmels“, heute war es allerdings eher wolkig als blau. Aber das wird schon noch. Und die Guanacos sind hier auffallend weniger scheu als in Argentinien – vermutlich haben sie irgendwie spitz bekommen, dass sie hier in geschützter Umgebung sind.

Unterkunft im Hotel Las Torres mitten im Nationalpark, in Sichtweite der Berggruppe. Ein großer Laden, den man hier nicht unbedingt erwarten würde, und offenbar gut gebucht. Und erstaunlicherweise mit der besten Internetanbindung, die wir in den letzten Tagen hatten, obwohl es über Satellit geht…