Trotz reichlich Wein am Vorabend und nun ja doch fortgeschrittenem Alter fiel das Aufstehen doch recht leicht. Cool.
Thema heute: Cable Car. Muss ja, schließlich sind wir in San Francisco. Als gewitzte Profi-Touristen kauften wir uns gleich ein 3-Tages-Ticket für 21$, was sich bei 6$ für die Einzelfahrt schnell bezahlt macht, zumal auch noch Straßenbahn, Metro und Bus mitbenutzt werden können. Nun aber auf zum Union Square, die anderen Wartenden ausgetrickst, und rauf auf’s Cable Car. Naja, ganz so einfach war es nicht, aber wir mussten nicht allzu lange warten. Der Einfachheit halber fuhren wir gleich durch bis zu Endhaltestelle Bay Street. Dort beschlossen wir spontan, den für morgen geplanten Besuch des Coit Towers gleich jetzt anzugehen.
Also fuhren wir drei Stationen mit dem Cable Car zurück, und liefen den Telegraph Hill zum Coit Tower hoch. Der Tower an sich ist ziemlich hässlich, aber innen gibt es ein paar schöne Wandgemälde zu sehen. Die 7$ für den Aufzug sparten wir uns jedoch, und genossen den Blick vom kleinen Park um den Turm. Anschließend ging es 400 Treppenstufen den Telegraph Hill hinab, vorbei an schönen kleinen Häuschen mit liebevoll gepflegten Gärten.
Unten angekommen nahmen wir eine der schönen alten Straßenbahnen und ließen uns ins Castro-Viertel kutschieren. Die Fahrt dauerte ziemlich lang; Klaus wandte seine während der Busrundfahrt erlernte Fähigkeit zum Schlafen während der Fahrt an, wir schauten uns die Parade der unterschiedlichen Gestalten draußen und in der Bahn an. Es gibt schon schräge Vögel in dieser Stadt.
Im Castro angekommen, genehmigten wir uns erst einmal einen kleinen Lunch im Café Flore. Anschließend liefen wir ein wenig durch die Castro Street; ein buntes Viertel, ursprünglich hauptsächlich von der Gay Community bewohnt, inzwischen aber anscheinend so hip, dass auch viele Heteros dort herumlaufen. Ich bin ja eh gegen Ghettobildung…
Dank eines auf der Straße gefundenen Info-Blättchens der Lufthansa für ihre Mitarbeiter wussten wir, dass der Bus 31 vom Castro hoch auf die Twin Peaks fährt. Also nahmen wir den Bus, der allerdings deutlich kein Geheimtipp war, und genossen dann nach einem kurzen Fußmarsch den Rundumblick von den beiden Hügeln, mit ca, 300m die höchste Ergebung SF’s.
Zurück brachte uns der 31er auf äußerst verschlungenen Wegen bis nach Haight Ashbury, dem ehemaligen Hippieviertel. Das war allerdings nur mäßig hippie und auch nur mäßig spannend – ist halt alles schon über 40 Jahre her. Also noch einen Abstecher zu den Painted Ladies am Alamo Square, nach der Golden Gate Bridge sicher eines der bekanntesten Fotomotive in SF. Mit dem Bus (ja, wir sind ÖPNV-Profis!) ging es wieder runter zur Market Street, wo wir uns ins Shopping stürzten. Im Westfield Center hat’s Rolltreppen, die um die Kurve gehen, und eine eigene Smartphone-App, damit man nicht verloren geht…
Abends ins Caleto’s, einem Italiener, der uns von unserem Rezeptionisten empfohlen wurde, und dann kurzentschlossen noch ein wenig Cable Car, diesmal die California Line runter zum Ferry Building. Von dort wollten wir mit der Straßenbahn den Embarcadero entlang, um an der Cannery Road wieder in ein Cable Car zu steigen, das uns zum Union Square zurückbringen sollte. Allein, es kam keine Straßenbahn, für etwas 30 Minuten. Also gaben wir auf, und fuhren mit der California Line wieder zurück, und ging den Rest zu Fuß. Und: Wieder keine Cocktails. Diese ganze Lauferei macht einen ja schon ziemlich müde.