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Tag 12: Termales

Heutiges Ausflugsziel war Termales, ein Dorf in ca. 4 km Entfernung, dessen herausstechendes Merkmal heiße Quellen (aguas calientes) zum Baden sind. Mit Catalina liefen wir am Strand entlang; am Dorfeingang angekommen, gab es erst einmal frisches Coconut Water direkt aus der Nuss für nur 2.000 Pesos – knapp 60 Cent. Und es gab süße kleine Schildkröten, erst am Morgen geschlüpft, die von „La Leche“, einem Dorfbewohner, vor Hunden, Menschen und anderen Feinden geschützt wurden. Wir durfen der Freilassung ins Meer beiwohnen, ein beeindruckendes Spektakel. Ohne zu zögern krabbelten die Kleinen Richtung Meer und schwammen dann hinaus. Hoffen wir, dass wenigstens eine die Strapazen überlebt und eines Tages zurückkommt, um ihre Eier wieder hier am Strand abzulegen.

Wir schlenderten durch das sonntäglich ruhige Termales zum Bad. Dort ließen wir uns vom warmen Wasser mit leichtem Schwefeleinschlag betören, zusammen mit ein paar anderen Besuchern. Als wir aufbrachen, kam der Massenansturm – Glück gehabt. Wir machten uns auf den Rückweg und verbrachten den Rest des Tages mit Nichtstun.

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Tag 11: Río Terco

Heute war eine kleine dreistündige Wanderung durch den Dschungel zum Wasserfall des Río Terco angesetzt. Nach dem von Silvia und Erika, den beiden Küchenfeen von El Cantil, zubereiteten Frühstück ging es also in die Gummistiefel und hinter der Lodge den Hügel hinauf in den Wald. Wir wurden begleitet von Alejandro, der regen Gebrauch von seiner Machete machte – die Pflanzen und Bäume am Wegesrand hatten nichts zu lachen.

Wie fast schon gewohnt gab es jeden Menge Pflanzen, Bäume, Blüten, Vögel, Spinnen, Ameisen, Käfer usw. zu sehen; neu waren ein Rebhuhn sowie die Krabben, die nicht nur am Strand, sondern auch oben im Dschungel unterwegs waren. Hauptsache feucht halt.

Am Wasserfall angekommen gönnten wir uns ein erfrischendes Bad. Zurück ging es durch das Bett des Río Terco zum Strand, und an diesem entlang zurück zur Lodge, wo schon der Lunch auf uns wartete. Statt der geplanten drei waren wir vier Stunden unterwegs, aber tranquillo, alles kein Ding.

Den Rest des Tages verbrachten wir geruhsam in Hängematte und Meer, sowie am Abend im Gespräch mit einem Paar aus Medellín und einem chilenisch-kolumbianischen.

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Tag 10: An die Pazifikküste

Ein entspanntes Frühstück, und um 11:30 Uhr kam unser Fahrer für die kurze Tour zum Lokalflughafen Aeropuerto Olaya Herrera. Nach dem Check-in mit Wiegen von Gepäck und Passagieren ging es auch bald ans Einsteigen in das kleine Fliegerle aus chinesischer Produktion. Eine sehr direkte Art zu Fliegen, deutlich anders als in einem Airbus.

Nach 45 Minuten landeten wir schon in Nuqui, wo uns Catalina, unsere Dolmetscherin für die kommenden Tage, und Posso, der Chef der Ecolodge El Cantil, bereits erwarteten. Nach Erledigung der Formalitäten in Höhe von 8.000 Pesos pro Person ging es zum Anleger und dann eine weitere Dreiviertelstunde per Boot zur Lodge.

Dort angekommen bekamen wir eine Einweisung in die Abläufe, und dann einen späten Lunch. Anschließend machten wir mit Djin und Catalina eine kurze Wanderung zu den Cascades del Amor, Wasserfall der Liebe. Zurück an der Lodge konnten wir nur kurz entspannen, denn schon gab es Abendessen, das wir am Tisch mit einem Zahnarztehepaar aus Aachen und ihrem kolumbianischen Guide einnahmen. Es wurde ein angeregter Abend mit lustigen Gesprächen, nach dem wir zum Sound des Dschungels und dem Rauschen des Meeres in den Schlaf sanken.

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Tag 9: Piedra del Peñol und Guatapé

In unserem Programm stand Start 8 Uhr, in ihrem 9 Uhr – so gab es erst etwas Verwirrung, aber schließlich starteten wir mit Luise, einer Deutschen, die seit 7 Jahren in Medellín lebt, unsere Tagestour. Über viele, viele Kurven (und ein kurzes Stück Gerade auf der Autobahn nach Bogotá) fuhren wir zuerst zum Piedra de Peñol (oder El Peñon de Guatapé, je nachdem, in welcher Ortschaft man ist), einem 200 m hohen Granitmonolithen. Nach steilem Aufstieg über 659 Stufen hat man einen tollen Ausblick auf die Umgebung mit dem Stausee Embalse Guatapé, dessen Kraftwerk für 20% der kolumbianischen Stromversorgung verantwortlich ist.

Weiter ging es nach Guatapé, el Pueblo de Zócalos. Die Zócalos sind freskenartige Verzierungen an der unteren Hälfte der traditionellen Häuser, welche Menschen, Tieren und eigentlich alles mögliche zeigen. Nach einem Rundgang durch das Dorf inklusive Erwerb eines Aguadeño (oder auch Sombrero Paisa) gab es Mittagessen – Bandeja Paisa für mich, ein sehr kräftiges, traditionelles Essen der Landbevölkerung.

Derart gestärkt machten wir eine Bootstour auf dem See. Vorbei an La Cruz, das den Standort der Kirche im versunkenen Ort Peñol markiert, und an den Häusern von Pablo Escobar, James Rodriguez (Fußballer) und „El Mexicano“, einem Arbeitskollegen von Escobar, fuhren wir zum ehemaligen Haus von Don Demetrio Galeano Jácome. Er war der Arzt des Dorfes, und sein Haus ist heute ein Museum zur Geschichte des Ortes, der sich nicht kampflos seinem Schicksal ergab, in den Fluten des Stausees versinken zu müssen.

Zurück in Medellín entspannten wir im herrlichen Garten unseres Hotels und bereiteten uns auf den morgen bevorstehenden Trip an den Pazifik vor.

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Tag 8: Stadtrundgang Medellín

Um 9 Uhr stand Anyela auf der Matte, um mit uns einen Stadtrundgang durch Medellín zu machen. Mit Chauffeur ging es zum Centro Administrativa La Alpujarra, wo in zwei massiven Betonklötzen die Stadt- und die Provinzverwaltung sitzen. Geschmückt wird das Ganze vom Monumento de la Raza von Rodrigo Arenas Betancur, das die Geschichte von Antioquia erzählt.

Am ehemaligen Bahnhof vorbei liefen wir durch die Straßen, vorbei am ältesten Laden und an der Ermita de la Veracruz, einer im Kolonialstil erbauten Kirche, zur Plaza Botero, auf der 23 Skulpturen des in Medellín geborenen Künstlers ausgestellt sind. Noch ein kurzer Abstecher zur Basílica de La Candelaria, der bedeutendsten Kirche der Stadt aus den 1770er Jahren, und dann ging es per Auto weiter zur Comuna 13.

Unter der „Herrschaft“ von Pablo Escobar war dieser Stadtteil die gefährlichste Gegend von ganz Kolumbien. Nach seinem Tod 1993 wandelte sich das Viertel, was auch durch eine recht simple Maßnahme befördert wurde: Einige Rolltreppen helfen den Bewohnern, den steilen Hang hinab zur Arbeit und zurück nach Haus zu kommen. Wichtig war vor allem das Symbol, dass der Staat zeigte, dass er sich um die Armen kümmerte.

Auch die Metrocables, Seilbahnlinien als Verbindung in die unorganisiert gewachsenen Vorstädte, sind ein solches Doppel: effektives Verkehrsmittel und Symbol des sozialen Anschlusses. Wir drehten eine Runde mit der Metrocable von San Javier nach La Aurora und zurück; von oben hat man einen interessanten Einblick in das Chaos der Häuser und Straßen in den wild gewachsenen Arbeitervierteln, und auch auf die Holzhütten der Neuankömmlinge.

Mit dem Auto ging es dann hoch auf den Cerro Nutibara, einen 80m hohen grünbewachsenen Hügel. Dort verabschiedeten wir uns von Anyela und unserem Chauffeur, und legten eine Pause in der Pueblito Paisa ein. Dies ist die kitschige Miniaturausgabe einer typischen Gemeinde der Provinz Antioquia. Anschließend besuchten wir noch das ebenfalls auf dem Hügel gelegene Museo de la Ciudad, das die Geschichte Medellíns anhand von zahlreichen Fotos und einem Stadtmodell nachzeichnet.

Mit dem Taxi ging es dann ins Hotel zurück und einem geruhsamen Rest des Tages entgegen.