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18.09.22, Tag 26: Crowsnest Highway von Osoyoos zum E.C. Manning Provincial Park

Heute stand eine vergleichsweise kleine Etappe von knapp 200 Kilometern auf dem Plan. Den Versuch, kurz hinter Osoyoos zum Mount Kobau zu kommen, gaben wir aufgrund des schlechten Zustandes der Schotterpiste nach zwei Kilometern auf. Aber einen netten Blick gab es immerhin, und auch die Kühe am Weg hatten es Abwechlung.

Also weiter auf dem Crowsnest Highway Richtung Westen, mit einem Stopp in Princeton. Unser Reiseführer konnte dem Ort so gar nichts abgewinnen, aber wir können nach eigenem Test das Thomasina’s sehr empfehlen.

Als wir auf den E.C. Manning Provincial Park zufuhren, unserem heutigen Ziel, kamen uns Zweifel, ob das eine gute Idee war. Es gab einige Waldbrände vor Ort, und die Luft war ziemlich verräuchert. Wir beschlossen, erst einmal zum Cascade Lookout hochzufahren, um uns einen Überblick zu verschaffen.

Dort oben trafen wir einen ehemaligen Mitarbeiter des Parks, der uns erklärte, dass der viele Rauch von Feuern im Park und in der Umgebung, auch den nahen USA, verursacht wurde. Unten am Campingplatz sei die Luft aber völlig in Ordnung. Vorher sollten wir aber unbedingt noch die Alpine Meadows anschauen, 5 Kilometer weiter die Straße hoch.

Das taten wir dann auch, und diese Schotterstraße war zwar nicht perfekt, aber um Welten besser als die am Vormittag. Die Alpine Meadows waren den Besuch wert, auch wenn die meisten Pflanzen ihre Blüte schon hinter sich hatten. Am Campingplatz angekommen, war die Luft tatsächlich gut, so dass wir beschlossen zu bleiben.

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17.09.22, Tag 25: Von Nelson auf dem Crowsnest Highway nach Osoyoos

Nach einer regnerischen Nacht versprach der heutige Tage deutlich besser zu werden. Wir verabschiedeten uns aus Nelson und fuhren nach Castlegar, wo wir bei bestem Wetter und begleitet von Unmengen Grashüpfern eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt auf dem Dove Hill machten, von wo man den Ort und die Mündung des Kootenay River in den Columbia River sehen konnte.

Weiter ging es Richtung Süden, einer Empfehlung unseres Reiseführers folgend, über so illustre Örtchen wie Trail und Rossland, in einer schönen Landschaft gelegen. Dann auf dem Highway 3, auch Crowsnest Highway genannt, in vielen Kurven bergauf und bergab nach Westen. Die Landschaft änderte sich schlagartig; statt der üblichen bewaldeten Hügel waren diese nun eher mit Gras bedeckt, nur vereinzelt standen Bäume dazwischen.

Am Christina Lake legten wir eine Pause ein, und fuhren dann – immer wieder hart an der Grenze zu den USA – weiter bis Osoyoos. Dort fanden wir einen tollen Standplatz im sw̓iw̓s Provincial Park (Haynes Point), einer kleinen Halbinsel im Osoyoos Lake. In eben diesem gönnte ich mir noch ein kleines Bad, zur Verwirrung der Enten und anderen Camper…

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16.09.22, Tag 24: Von Nakusp über Kaslo nach Nelson

Heute fuhren wir erst den Highway 6 von Nakusp nach Osten, eine schöne, kurvenreiche Strecke durch viel Wald, teilweise am Slocan Lake entlang. In New Denver bogen wir ab auf den Highway 31A nach Kaslo, der ebenfalls sehr kurvenreich und mit tollen Ausblicken durch die Selkirk Mountains verläuft.

In Kaslo, einer alten Silberminenstadt, legten wir eine Pause ein. Es ist der einzige größere Ort der Umgebung, und hat eine nette Atmosphäre. Im Bistro Bluebelle gönnten wir uns einen leckeren Kaffe und Kuchen, bevor wir uns wieder auf den Weg machten. Weiter ging es auf dem Highway 31 am Kootenay Lake entlang nach Süden, und ab Balfour dem Westarm des Kootenay Lake folgend auf dem Highway 3A nach Westen bis Nelson. Diesen Ort hatte uns die Schweizerin als Stopp ans Herz gelegt, und beim Durchfahren sah es auch sehr ansprechend aus.

Leider hatte der nah am Stadtzentrum gelegene Nelson City Campground keinen Platz mehr für ein Mobil unserer Größe, so dass wir auf den Cool Waters RV Park etwas außerhalb der Stadt ausweichen mussten. Eine recht trostlose Anlage, was aber nicht wirklich schlimm war, da es bereits auf dem Weg dorthin zu regnen angefangen hatte, und auch den Rest des Abends in unterschiedlicher Intensität weiter regnete. So sahen wir nicht viel von draußen, leider auch nicht von der Stadt – es machte keinen Sinn, dort hin zu fahren bei dem Wetter.

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15.09.22, Tag 23: Mount Revelstoke NP und weiter nach Nakusp

Die Hoffnung auf besseres Wetter wurde leider enttäuscht, aber wir fuhren trotzdem den Mount Revelstoke hinauf. Man kann tatsächlich fast bis auf den Gipfel fahren, der 26 km lange Meadows-in-the-Sky Parkway schraubt sich in vielen Kurven durch unterschiedliche Vegetationszonen hinauf. Vom Parkplatz läuft man dann noch einen Kilometer (oder nimmt im Sommer den Shuttlebus), und genießt dann vom 1.938 Meter hoch gelegenen alten Feuerwachturm einen grandiosen Blick auf das 1.500 Meter tieferliegende Columbia River Valley, Revelstoke, und die Monashee Mountains. Wenn man denn einen Blick hat, für uns gab es hauptsächlich Wolken. Wir spazierten noch ein wenig herum, aber da es nicht besser wurde, fuhren wir bald wieder runter.

Nun ging es auf die neue Route, statt dem vielbefahrenen Trans Canada Highway weiter zu folgen, nahmen wir den Highway 23 nach Süden. Dieser verläuft entlang der Upper und Lower Arrow Lakes im Tal zwischen den Selkirk Mountains und den Monashee Mountains. Die Arrow Lakes sind keine natürlichen Seen, sondern der zwischen Revelstoke und Castlegar auf 232 km (!) gestaute Columbia River. Eine landschaftlich sehr schöne Strecke, und der Highway war angenehm wenig befahren.

Auf halber Strecke wechselt der Highway die Seeseite, und zwar nicht per Brücke, sondern mittels einer Fähre. An der Shelter Bay mussten wir etwas warten, was wir auf Anraten der Fährmeisterin zu einem kurzen Besuch beim idyllischen Strand um die Ecke nutzen. Die Fahrt über den Upper Arrow Lake zur Galena Bay dauerte 20 Minuten und bot schöne Ausblicke. Jetzt ging es also am Ostufer weiter nach Süden bis kurz vor Nakusp, wo wir abbogen und einer 12 km langen, holprigen Stichstraße zu den Nakusp Hot Springs folgten. Dort angekommen, checkten wir für Campground ein und tauchten direkt in die Hot Springs ein – eine Poolanlage mit zwei Becken, das eine mit 36° C warmen Wasser, das andere mit 40° C, die von natürlichen Quellen etwas weiter oben im Tal gespeist werden.

Im Pool kamen wir ins Gespräch mit einer Schweizerin, die seit 27 Jahren in Kanada lebt, und uns ein paar Tipps für die weitere Route gab. Etwa 1,5 Stunden hielten wir es aus im warmen Wasser, dann fuhren wir das kurze Stück hinunter zum Campground direkt am Kuskanax River.

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14.09.22, Tag 22: Trans Canada Highway – von Golden über den Glacier NP nach Revelstoke

Dichter Nebel am Morgen konnte mich nicht davon abhalten, den Weg um die Stadt herum zu joggen – knappe 10 Kilometer durch Wald, Wohngebiete und am Kicking Horse River entlang. Und natürlich an der Brücke vorbei (ja, die). Zwischendurch kam sogar die Sonne ein bisschen durch den Nebel, was Hoffnung machte, dass der Wetterbericht vielleicht doch nicht recht hatte mit seiner Regenvorhersage.

Also ab auf den Trans Canada Highway zum Glacier National Park. Erster Stopp war der Rogers Pass auf 1.327 m Höhe. Den TCH gibt es dort erst seit 1962, aber bereits 1886 wurde eine Bahnlinie über den Pass eröffnet. Die Witterungsverhältnisse mit viel Regen bzw. und im langen Winter extreme Lawinengefahr behinderten den Bahnbetrieb aber derart stark, dass ab 1916 der Verkehr durch den 8 km langen Connaught Tunnel geleitet wurde.

Der Glacier NP macht seinem Namen mit über 400 Gletschern alle Ehre, rund 10% seiner Fläche liegen auch im Sommer unter Schnee und Eis. Allerdings sieht man vom TCH nur noch wenig von den Gletschern, man muss dazu ins Hinterland wandern. Wir sahen der dichten Wolken wegen nur ab und an ein bisschen Berg, trauten uns aber dennoch, die Loop Brook entlang zu wandern.

Der Weg führt auf der alten Eisenbahnstrecke entlang, teilweise sind noch die Schwellen zu sehen; die Schienen wurden nach Ende des Bahnverkehrs abgebaut und anderswo verwendet. Die Loop Brook war eine elegante Schleife, die über zwei Brücken führte und zur Überwindung des steilen Anstiegs gebaut wurde. Die Brücken bestanden anfangs aus Holz, wurden aber wegen des hohen Instandhaltungsaufwandes durch Stein-Stahl-Konstruktionen ersetzt – im laufenden Betrieb. Von den Brücken sieht man noch die Pfeiler, und man kann sich die Streckenführung gut vorstellen. Auf dem Rückweg fing es dann doch noch an zu regnen, aber es war eine schöne Wanderung durch dichten Regenwald.

Wir fuhren weiter nach Revelstoke; aufgrund des immer noch trüben Wetters mit tiefhängenden Wolken verschoben wir die Fahrt auf den Mount Revelstoke auf den nächsten Tag, in der Hoffnung auf bessere Wetterverhältnisse. Beim abendlichen Blättern im Reiseführer fanden wir einen Routenvorschlag, der deutlich interessanter klang als unsere ursprüngliche Planung, und wir entschieden uns, diese andere Route zu nehmen.