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08.09.22, Tag 16: Hinton – Icefields Parkway – Columbia Icefield

Nach einer unruhigen Nacht auf dem Parkplatz in Hinton, wieder mit stundenlangem LKW-Motorlärm mitten in der Nacht, ging es zurück nach Jasper, und von dort auf den Highway 93, besser bekannt als Icefields Parkway. Von Beginn an bietet der Highway faszinierende Ausblicke auf unterschiedlichste Bergformationen; man muss sich irgendwann zwingen, auch einmal kein Foto zu machen.

Unser erster Halt war an den Athabasca Falls – nur 23 Meter hoch, aber „Pflichtprogramm“ laut Reiseführer, tatsächlich gut besucht, und nett anzuschauen. Weiter ging es entlang des Athabasca River. Auch der nächste Halt 45 Minuten und weitere Bergformationen später galt einem Wasserfall, bzw. derer zwei: die Sunwapta Falls. Das Wort Sunwapta bedeutet in der Stoney Indian Sprache „turbulenter Fluss“, und das war er auch. Wir gönnten uns von den wieder gut besuchten Upper Falls noch den knapp zwei Kilometer langen Pfad zu den Lower Falls, bei denen deutlich weniger Menschen unterwegs waren. Die versprochenen Pumas und Bären waren allerdings nicht zu sehen.

Zurück auf den Icefields Parkway, nun entlang des Sunwapta River. Und dann kamen sie auch, die Icefields, sprich Gletscher – jede Menge Gletscher in unterschiedlicher Größe. Endpunkt für heute war das Columbia Icefield Visitor Center, wo man auf dem Parkplatz mit Blick auf den Athabasca Glacier und seine Nachbarn übernachten kann. Das Columbia Icefield ist eine der größten Ansammlungen von Eis südlich des Polarkreises und ist das Nährgebiet von acht großen Gletschern, darunter der Athabasca-, der Castleguard-, der Columbia-, der Dome-, der Stutfield- und der Saskatchewan-Gletscher.

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07.09.22, Tag 15: Jasper NP

Heute ging es zu einer der Hauptattraktionen im Jasper National Park, dem Maligne Lake. Auf dem Weg dorthin kommt man am Medicine Lake vorbei, einem See ohne erkennbaren Abfluss – das Wasser versickert durch ein System von Karsthöhlen und kommt dann im Maligne Canyon wieder zum Vorschein – dazu später mehr.

Nach insgesamt 42 Kilometern Stichstraße am Maligne Lake angekommen, entschieden wir uns gegen eine Bootsfahrt mit 100 anderen Tourist:innen, oder das völlig überteuerte Mieten eines Kanus, auch wenn man die „Schönheit des glasklaren Maligne Lake vom Nordufer nur erahnen kann“, wie unser Reiseführer meint. Stattdessen machten wir einen Spaziergang zum Moose Lake. Und es hat sich gelohnt, denn abgesehen vom schönen Weg haben wir auch tatsächlich zwei Moose zu sehen bekommen: Eine Moose-Mutter badete im See, ihr Nachwuchs kam kurz drauf den Hügel heruntergestakst und gesellte sich zu ihr.

Auch dem Rückweg hielten wir an der Fifth Bridge, von wo aus wir eine tolle Wanderung den Maligne Canyon hoch machten. Der Maligne River hat sich insbesondere im oberen Teil tief in die Felsen geschnitten, die höchste Brücke war 52 Meter über dem Fluß. Sehr beeindruckend!

Anschließend ging es dann nach Hinton, ca. 80 Kilometer entfernt, aber der nächste Punkt außerhalb des Parks, denn innerhalb des Parks war ja aufgrund der Schließung der Campingplätze keine Übernachtung mehr möglich. Auf dem Weg dorthin sahen wirt dann auch das Chetamon Wildfire; teilweise war die Sicht sehr eingeschränkt, obwohl das Feuer ein gutes Stück vom Highway entfernt war.

In Hinton bekam erst unser RV was zum Trinken, dann wollten wir noch bei Starbucks einkehren (Kaffee und Internet, wie immer) – die waren aber gerade am Feierabend machen. So sind wir dann zum Parkplatz beim Freson Brothers Supermarkt gefahren, wo man mit einem RV kostenlos über Nacht stehen darf, und auch noch WLAN dazu bekommt. Es waren schon ein paar andere Camper da, und später kamen noch ein paar LKWs dazu. Einer von diesen hielt es für notwendig, seinen Motor gefühlte zwei Stunden lang laufen zu lassen – eine heftige Lärmbelästigung, die Abgase gingen glücklicherweise woanders hin.

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06.09.22, Tag 14: Yellowhead Highway – vom Mount Robson zum Jasper NP

Erster Tagesordungspunkt heute war die Wanderung auf dem Mount Robson Lookout Trail. Erst recht flach, stieg der Weg ziemlich bald an, und nach etwa 3,5 Kilometern erreichten wir den Lookout. Der Blick auf den Mount Robson war von dort nicht so wesentlich anders als vom Tal aus, aber auf dem Weg gab es schöne Talblicke, und Bewegung schadet ja nicht. Genau aus diesem Grund schlugen wir noch einen Haken zu den Overlander Falls, und nahmen den Weg am Fraser River entlang zurück zum Visitor Center. Schöne 11 Kilometer, dringend notwendig nach Tagen im Auto.

Dann ging es am Fraser River entlang zum Jasper National Park – wo ab heute aufgrund eines durch das Chetamon Wildfire verursachten großflächigen Stromausfalls alle Campingplätze bis auf Weiteres geschlossen wurden. Somit war auch unsere Buchung storniert worden. Wir hatten als Alternative schon eine Übernachtung in der Stadt Hinton eingeplant; aber als wir durch den Ort Jasper fuhren, sahen wir so viele Wohnmobile am Straßenrand stehen, dass wir überlegten, ob man nicht eine Nacht im Ort stehenbleiben könnte. Eine Nachfrage in der Stadtinfo brachte die sehr willkommene Nachricht, dass wir entgegen der per E-Mail erhaltenen Stornierung doch eine Nacht auf dem Whistlers Campground bleiben konnten.

So fuhren wir also zum Campground, standen ziemlich allein auf weiter Flur, und gönnten uns zur Feier des Tages ein Log Fire bei einem Glas Rotwein, oder zweien. Schon etwas schräg, wenn man auf einem wegen eines Feuers eigentlich geschlossenen Campingplatz Feuer macht, aber es war ein netter Abend.

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05.09.22, Tag 13: Yellowhead Highway – vom Lasalle Lake zum Mount Robson

Der Regen ging auch die Nacht über in unterschiedlicher Intensität weiter, ein paar Mal wurden wir vom Prasseln auf dem Dach geweckt. Den Tag über wurde es aber Stück für Stück besser, die Wolken verzogen sich, und es blieb immer öfter und länger trocken.

Unterwegs legten wir einen Stopp an den Rearguard Falls ein, die ca. 800 Meilen (ca. 1.287 km) flussaufwärts vom Pazifik liegen. Und, man ahnt es schon, auch hier schwimmen Lachse zu ihren Laichgründen. Bis hierher, und vor allem über die Stromschnellen hinweg, kommen allerdings nur die größten und stärksten der Chinook. Wir haben keine gesehen, aber bei den bewegten Wassermassen ist es auch schwierig.

Bei unserer Ankunft am Mount Robson schien sogar die Sonne. Ganz frei zeigte der imposante Berg sich nicht, aber wir schauen mal, wie es morgen so aussieht. Hier gibt es nicht einmal eine Mobilfunkverbindung, so dass ich nun endlich einmal die Blogposts der letzen Tage fertigstellen konnte. Mal sehen, wann ich sie dann auch uploaden kann, das bisschen WLAN am Visitor Center wird da wohl nicht helfen.

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04.09.22, Tag 12: Yellowhead Highway – vom Fraser Lake zum Lasalle Lake

Ja, der Campingplatz lag direkt an der Bahnlinie. Ja, wir wussten, dass die kanadischen Bahnen ständig pfeifen, eh laut und unglaublich lang sind. Und ja, die Nacht war recht unruhig…

Der Tag fing an mit ein wenig Regen, tagsüber wechselten sich Regen und heftiger Regen ab, und abends ging es genau so weiter. Die 320 Kilometer Fahrtstrecke waren nicht wirklich spaßig, an eine kleine Wanderung oder Besichtigung unterwegs war nicht zu denken. Etwa in der Mitte der Strecke, in Prince George, legten wir eine Pause beim Starbucks ein, um die Laptops zu laden und ein wenig zu arbeiten. Die letzten Campingplätze waren zwar sehr idyllisch, hatten aber keinen Stromanschluss und kein WLAN.

Idyllisch war auch unser heutiger Campingplatz am Lasalle Lake, allerdings hatten wir den Standplatz etwas ungeschickt gewählt und standen schräg – in einer Ausrichtung, dass der Regen in unsere Slide-Outs kroch. Glücklicherweise waren noch genug Plätze frei, so dass wir uns einen ebeneren aussuchen konnten und die Nacht trocken verbringen konnten.