Die Hoffnung auf besseres Wetter wurde leider enttäuscht, aber wir fuhren trotzdem den Mount Revelstoke hinauf. Man kann tatsächlich fast bis auf den Gipfel fahren, der 26 km lange Meadows-in-the-Sky Parkway schraubt sich in vielen Kurven durch unterschiedliche Vegetationszonen hinauf. Vom Parkplatz läuft man dann noch einen Kilometer (oder nimmt im Sommer den Shuttlebus), und genießt dann vom 1.938 Meter hoch gelegenen alten Feuerwachturm einen grandiosen Blick auf das 1.500 Meter tieferliegende Columbia River Valley, Revelstoke, und die Monashee Mountains. Wenn man denn einen Blick hat, für uns gab es hauptsächlich Wolken. Wir spazierten noch ein wenig herum, aber da es nicht besser wurde, fuhren wir bald wieder runter.
Nun ging es auf die neue Route, statt dem vielbefahrenen Trans Canada Highway weiter zu folgen, nahmen wir den Highway 23 nach Süden. Dieser verläuft entlang der Upper und Lower Arrow Lakes im Tal zwischen den Selkirk Mountains und den Monashee Mountains. Die Arrow Lakes sind keine natürlichen Seen, sondern der zwischen Revelstoke und Castlegar auf 232 km (!) gestaute Columbia River. Eine landschaftlich sehr schöne Strecke, und der Highway war angenehm wenig befahren.
Auf halber Strecke wechselt der Highway die Seeseite, und zwar nicht per Brücke, sondern mittels einer Fähre. An der Shelter Bay mussten wir etwas warten, was wir auf Anraten der Fährmeisterin zu einem kurzen Besuch beim idyllischen Strand um die Ecke nutzen. Die Fahrt über den Upper Arrow Lake zur Galena Bay dauerte 20 Minuten und bot schöne Ausblicke. Jetzt ging es also am Ostufer weiter nach Süden bis kurz vor Nakusp, wo wir abbogen und einer 12 km langen, holprigen Stichstraße zu den Nakusp Hot Springs folgten. Dort angekommen, checkten wir für Campground ein und tauchten direkt in die Hot Springs ein – eine Poolanlage mit zwei Becken, das eine mit 36° C warmen Wasser, das andere mit 40° C, die von natürlichen Quellen etwas weiter oben im Tal gespeist werden.
Im Pool kamen wir ins Gespräch mit einer Schweizerin, die seit 27 Jahren in Kanada lebt, und uns ein paar Tipps für die weitere Route gab. Etwa 1,5 Stunden hielten wir es aus im warmen Wasser, dann fuhren wir das kurze Stück hinunter zum Campground direkt am Kuskanax River.