In unserem Programm stand Start 8 Uhr, in ihrem 9 Uhr – so gab es erst etwas Verwirrung, aber schließlich starteten wir mit Luise, einer Deutschen, die seit 7 Jahren in Medellín lebt, unsere Tagestour. Über viele, viele Kurven (und ein kurzes Stück Gerade auf der Autobahn nach Bogotá) fuhren wir zuerst zum Piedra de Peñol (oder El Peñon de Guatapé, je nachdem, in welcher Ortschaft man ist), einem 200 m hohen Granitmonolithen. Nach steilem Aufstieg über 659 Stufen hat man einen tollen Ausblick auf die Umgebung mit dem Stausee Embalse Guatapé, dessen Kraftwerk für 20% der kolumbianischen Stromversorgung verantwortlich ist.
Weiter ging es nach Guatapé, el Pueblo de Zócalos. Die Zócalos sind freskenartige Verzierungen an der unteren Hälfte der traditionellen Häuser, welche Menschen, Tieren und eigentlich alles mögliche zeigen. Nach einem Rundgang durch das Dorf inklusive Erwerb eines Aguadeño (oder auch Sombrero Paisa) gab es Mittagessen – Bandeja Paisa für mich, ein sehr kräftiges, traditionelles Essen der Landbevölkerung.
Derart gestärkt machten wir eine Bootstour auf dem See. Vorbei an La Cruz, das den Standort der Kirche im versunkenen Ort Peñol markiert, und an den Häusern von Pablo Escobar, James Rodriguez (Fußballer) und „El Mexicano“, einem Arbeitskollegen von Escobar, fuhren wir zum ehemaligen Haus von Don Demetrio Galeano Jácome. Er war der Arzt des Dorfes, und sein Haus ist heute ein Museum zur Geschichte des Ortes, der sich nicht kampflos seinem Schicksal ergab, in den Fluten des Stausees versinken zu müssen.
Zurück in Medellín entspannten wir im herrlichen Garten unseres Hotels und bereiteten uns auf den morgen bevorstehenden Trip an den Pazifik vor.