Einer der heiligsten Orte des Volkes der Muisca: Die Laguna de Guatavita. Etwa 60 km nordöstlich von Bogotá findet man diesen See in einem vermutlich durch einen Meteoriteneinschlag entstandenen Krater. Früher reichte das Wasser bis zum Kraterrand, heute liegt der Wasserspiegel 20m tiefer – bedingt durch einen Spalt, der in den 1560er Jahren in den Hang gehauen wurde, um das Wasser abzulassen – man wollte auf diese Weise endlich an den sagenumwobenen Goldschatz am Grunde des Sees gelangen.
Der Mythos von El Dorado, dem „vergoldeten Mann“, basiert auf den Kulthandlungen der Muisca. Luis, unser Guide, erzählte uns folgende Legende: Jeder neue Häuptling der Muisca wurde zur Amtseinführung mit Öl eingerieben und dann dann mit Goldpulver bestreut. Auf einem Floß wurde er in die Mitte des Sees gefahren, wo er der am Grund als Schlange lebenden Göttin Opfergaben brachte – goldene Kunstwerke, aber auch Edelsteine und anderes.
Diese Legende eines Sees voller Gold und Edelsteine verbreitete sich durch ganz Südamerika, munter ausgeschmückt bei jeder weiteren Erzählung, und brachte eine Menge Leute um den Verstand. Es wurden am Seeufer auch zahlreiche Goldkunstwerke gefunden, die heute in einem Raum des Mueso del Oro in Bogotá ausgestellt werden. Die unermesslichen Reichtümer hat es so aber wohl nie gegeben.
Auf dem Rückweg machten wir noch in Guatavita einen Kaffeestop, dann ging es zurück in den nachmittäglichen Verkehrswahnsinn von Bogotá. Abends machten wir einen Abstecher ins Nachbarviertel Usaquén – das müssen wir noch vertiefen bei unserem Aufenthalt in Bogotá am Ende der Reise.