Nach einer Nacht, die weniger kalt war als befürchtet, nahmen wir den zweiten Anlauf zur Cueva de las Manos. Diese „Höhle der Hände“, etwa 25 x 15 m groß, war ca. zwischen 9500 v. Chr. und 1000 n. Chr. bewohnt. Die indianischen Ureinwohner hinterließen dort zahlreiche Felsmalereien, die zu den ältesten menschlichen Zeugnissen in Südamerika gehören: Tier- und Jagdszenen, aber vor allem zahlreiche Negativdrucke von Handflächen in verschiedenen Farben, welche der Höhle ihren Namen gaben.
Wir wären pünktlich zur Führung um 11 Uhr da gewesen, die nächste fand aber erst um 12 Uhr statt. Auch kein Problem, selbst wenn keine Cafeteria da ist. Die Höhle selbst ist unspektakulär, die Felszeichnungen befinden sich eher an den Felswänden drum herum, und sind sehr beeindruckend; nicht zuletzt da sie sehr gut erhalten sind, obwohl sie Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt sind. Es hat schon seinen Grund, dass die Höhle 1999 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde.
Nach gut 40 km Schotterpiste bogen wir dann wieder auf die Ruta 40 ein, der wir 250 km folgten – immerhin auf Asphalt. Aufgrund einer etwas verwirrenden Beschilderung statteten wir der Stadt Gobernador Gregores einen Besuch ab, wo wir immerhin tanken und einkaufen sowie einen Kaffee trinken konnten. Nach diesem kleinen Umweg von 150 km (das ist hier echt nicht viel Weg…) kamen wir gegen 18:30 Uhr endlich bei unserer Unterkunft Estancia La Angostura an, die wie die Hostería der letzten Nacht wunderschön mitten im Nichts liegt. Glücklicherweise gab es dort Abendessen und Wein – so kam ich dazu, einmal Guanaco-Schinken zu probieren. Sehr lecker.