Heute keine Bonuspunkte bei Paris Baguette, dafür ein ordentliches Büffet mit schönem Seeblick. Gestärkt haben wir uns aufgemacht zum Jeongbank Pokpo (pokpo = Wasserfall), der sich in der Nähe des Hotels befindet. Auf dem Weg dorthin kam wir an einem anderen, kleinen Wasserfall vorbei, wo uns ein freundlich-aufdringlicher Tourismusamtsangestellter unbedingt die Regenbogen zeigen musste. Einem angenehmen Weg folgend, kam wir zum Jeongbank Pokpo, der 23 m hoch und (je nach Regenmenge) bis zu 8 m breit ist. Er soll der einzige Wasserfall Asiens sein, der direkt ins Meer fällt. Nicht die Niagarafälle, aber ganz nett.
Zurück am Hotel haben wir uns Jacken geholt, da wir zur Manjanggul Lavahöhle wollten, und unser Lonely Planet warnte vor tropfender Decke und Temperaturen um 10°C. Manjanggul ist Teil des längsten Lavahöhlen-Systems der Welt, 7,416 km lang, bis zu 23 m breit und 30 m hoch. Zur Begehung freigegeben ist davon 1 km, was aber aufgrund des unebenen Bodens und der vielen Ohs und Ahs etwa eine Stunde dauert. Höhepunkt am Ende des Kilometers ist ein über 7 m hoher Lavapfeiler, entstanden durch ein Loch im Boden der oberen Lavahöhle, wodurch die Lava in die darunter liegende Höhle floss. Die Lavahöhlen selbst entstanden durch einen Strom Lava, der sich aufgrund der Hitze tief in den Boden fraß; die Außenhaut kühlte irgendwann ab und erstarrte, während drinnen die Lava weiterlief und irgendwann einen Hohlraum hinterließ. Wir haben eine solche Höhle bereits beim Besuch des Ätnas gesehen, die war aber wesentlich kürzer, niedriger und schmaler als Manjanggul. Dafür war dort aber auch wesentlich weniger los, der Parkplatz in Manjanggul lässt ahnen, dass die Höhle trotz ihrer Größe auch mal von ganzen Busladungen ausgefüllt sein kann. Heute ging es noch einigermaßen. Die auf der Tafel am Eingang angekündigten endemischen „Jeju Höhlenspinnen“ (Nesticella quelpartensis) hatten sich aber wohl doch sicherheitshalber verzogen, wir haben jedenfalls keine gesehen.
Auf dem Rückweg haben wir in einem kleinen Supermarkt noch unsere Wasser- und Biervorräte aufgefüllt. Im Hotel haben wir uns dann endlich den ersten Cappuccino des Tages gegönnt. Während Heinz sich ins Büro gesetzt hat, habe ich das Fitnessstudio des Hotels inspiziert. Hier muss man auch wieder extra Eintritt zahlen, was den bröckelnden Gesamteindruck des KAL Hotels weiter schmälert. Die Ausstattung ist zudem sehr mager, so dass ich nach langer Zeit mal wieder 45 min auf dem Laufband war. Das nächste Mal werde ich dann aber den Joggingpfad im Hotelgelände benutzen.
Zum Abendessen waren wir in einem chinesischen Restaurant in Seogwipo, das Daeseon uns empfohlen hatte. Die Empfehlung war sehr gut, das Essen lecker und superbillig – ein großer Topf Nudeln mit Rindfleisch und Gemüse kostete 6.000 Won, knapp 3,50 €. Unser Auto hat dann auch noch Futter bekommen, und wir sind noch zum E-Mart – irgendwas braucht man ja immer, und wenn nicht, findet man trotzdem was. Zum Abschluss haben wir uns eine dort gekaufte Flasche Wein am Hotelpool gegönnt – was soll man machen, wenn die Bar schon um 23 Uhr schließt…